Schmerzen verstehen und therapieren – dies ist der Ansatz, der in der „speziellen Schmerztherapie“ verfolgt wird. Schmerzen, die über einen langen Zeitraum bestehen, werden als lang-anhaltende oder „chronische“ Schmerzen bezeichnet. Dies bedeutet auch, dass die Schmerzen ihre eigentliche Aufgabe: Schutz- und Warnfunktion zu sein, verloren haben. Dann heißt es einen individuellen Weg zu finden um nicht nur den Schmerz zu reduzieren, sondern auch all das zu berücksichtigen, was durch ein chronisches Schmerzsyndrom die Lebensqualität beeinträchtigen kann. Viele Patienten mit chronischen Schmerzen schlafen schlecht oder sind schwermütig. Oft sind soziale Kontakte inzwischen eingeschränkt, nicht nur die Treffen mit Freunden oder die Teilnahme z. Bsp. an Chorproben oder Sport fällt häufig weg oder ist deutlich weniger geworden. Selbst Unternehmungen mit der eigenen Familie oder die Versorgung des Haushalts sind häufig nicht mehr möglich. Sogar Hobbies oder Spaziergänge fallen dann häufig weg oder sind deutlich eingeschränkt.
Die Behandlung in der speziellen Schmerztherapie umfasst ein ausführliches erstes Gespräch sowie eine gründliche Untersuchung. Dann wird ein Therapieplan erstellt, der die Schmerzen und eventuell weitere Symptome mit den Möglichkeiten, die die einzelne Patientin/ der einzelne Patient hat berücksichtigt.
Schmerztherapeutische Behandlungsmethoden die zur Verfügung stehen sind:
Pharmakotherapie (Medikamente)
Therapeutische Lokalanästhesie
Abklärung im Rahmen der psychosomatischen Grundversorgung
Stimulationstechniken (z. B. TENS)
Koordination und Einleitung von Psycho- und physiotherapeutischen Maßnahmen
Manuelle Untersuchungs- und Behandlungsverfahren
Therapeutische Leitungs- und Plexusanästhesien
Topische Therapieverfahren
Sympathikusblockaden
Rückenmarksnahe Opioidapplikation
Übende Verfahren
Akupunktur
Entzugsbehandlung bei Medikamentenabhängigkeit
Beispiele für Schmerzerkrankungen die mitbehandelt werden:
Gelenkschmerzen, z. B.:
Schulter-, Ellenbogen oder Fingergelenksschmerzen
Hüftgelenk-, Knie- oder Fußgelenkschmerzen
Schmerzen bei Arthrose (Verschleiß)
Wirbelsäulenschmerzen
Schmerzen bei Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule
Schmerzen bei Bandscheibenvorfall (chronisch)
Schmerzen bei Muskelverspannungen
Kopfschmerzen
Spannungskopfschmerzen
Migräne
Cluster-Kopfschmerzen
Schmerzen bei Fibromyalgiesyndrom
Schmerzen bei CRPS (M. Sudeck)
Schmerzen bei Gürtelrose (Herpes zoster) oder Postzosterneuralgie
Schmerzen bei Polyneuropathie
Vereinbaren Sie gerne einen Termin zum Erstgespräch in unserem MVZ
Anhaltspunkte für eine Chronifizierung:
Schmerzdauer >3 Monate
Empfinden des Schmerzes als Beschwerde mit eigenständigem Krankheitswert
Indikation vollstationäre Durchführung einer multimodalen Schmerztherapie
Die Patienten müssen mindestens drei der nachfolgenden Merkmale aufweisen:
-manifeste oder drohende Beeinträchtigung der Lebensqualität und/oder der Arbeitsfähigkeit
-Fehlschlag einer vorherigen unimodalen Schmerztherapie, eines schmerzbedingten operativenEingriffs oder einer Entzugsbehandlung
schmerzunterhaltende psychische Begleiterkrankung: Depression
bestehende(r) Medikamentenabhängigkeit oder -fehlgebrauch
gravierende somatische Begleiterkrankung: art Hypertonus, DM2b, Niereninsuffizienz, KHK, HLP