Bei einem Nabelbruch verschieben sich Anteile der Bauchorgane (meistens der Darm) im Bauchraum in eine Ausstülpung, den so genannten Bruchsack. Möglich wird das durch einen offen gebliebenen Gewebering am Bauchnabel. Unterschieden werden kann zwischen angeborenen Nabelbrüchen, wie sie in erster Linie bei Kleinkindern auftreten, und erworbenen Nabelbrüchen bei Erwachsenen.
Angeborene Nabelbrüche
Durch den Nabelring ziehen sich vor der Geburt Gänge und Gefäße zu Darm und Blase. Normalerweise entwickelt sich innerhalb von ein bis zwei Jahren eine Nabelplatte, die
die Bauchwand an dieser Stelle abdichtet. Ist dies nicht der Fall, so kann sich leicht ein Nabelbruch entwickeln. Angeborene Nabelbrüche können schon im Säuglingsalter auftreten, sind aber zu diesem
Zeitpunkt im Rahmen der Bildung der Nabelnarbe häufig. Bei einer kleinen Bruchlücke (unter 2 cm Durchmesser) heilen Brüche in den ersten vier Lebensjahren in ca. 80 Prozent der Fälle spontan. Da die
Nabelbrüche im Kindesalter praktisch niemals einklemmen, ist von einer Operation in der Regel abzusehen.
Erworbene Nabelbrüche
Bei Erwachsenen ist auch bei verschlossener Nabelplatte durch erhöhten Druck im Bauchraum die Entstehung eines Bruches möglich. Dieser entsteht aufgrund von
Überbelastungen, die eine Schwäche der Muskelhaut verursachen. Diese erworbenen Nabelbrüche können durch die folgenden Faktoren begünstigt werden:
Nabelbrüche sind durch eine weiche Wölbung im Nabelbereich gekennzeichnet die tageszeitabhängig an- und abschwellen kann und im Allgemeinen schmerzlos ist.
Beschwerden
Bei Anspannung der Bauchmuskeln oder Husten kann ein ziehender und brennender Schmerz auftreten. Schmerzhafte, gerötete oder verhärtete Schwellungen sind
schnellstmöglich von einem Arzt zu untersuchen. Wenn der Bruchsack eingeklemmt wird, können Komplikationen auftreten, wie zum Beispiel ein Darmverschluss oder Minderdurchblutung. In diesem Fall muss
sofort operiert werden, damit das unterversorgte Gewebe nicht abstirbt.
Behandlung | Diagnosestellung
Die Diagnose ergibt sich meist durch die erwähnten Symptome und ein einfaches Abtasten im Bauchwandbereich. Bildgebende Verfahren, wie Ultraschall, können zusätzlich
hilfreich sein, um Aufschlüsse über den Krankheitsverlauf zu erhalten.
Behandlung | Konservative Methode
Während bei kleinen Kindern der Bruch in der Regel zurückgeschoben werden kann und von einer Operation abzusehen ist, sind Nabelbrüche bei Erwachsenen dringend operativ zu behandeln.
Behandlung | Operative Methode
Die Operation ist in aller Regel ambulant möglich. Bei einem Nabelbruch wird ein kleiner Einschnitt unterhalb oder seitlich des Nabels vorgenommen. Vor allem bei großen
Brüchen ist manchmal die Einlage eines Kunststoffnetzes notwendig. Dieses regt eine starke Bindegewebsneubildung an, welche letztlich die Bauchwand verstärkt. Die Operation wird meist in Vollnarkose
vorgenommen, seltener in Rückenmarksanästhesie oder lokaler Betäubung.